Prinzipien und Ausbildungselemente des Hap-Ki-Do

Die Harmonie von Körper und Geist
Koreanische Zeichen für "Hap"

Jeder Mensch besitzt eine andere Natur. Dem einem fällt es leicht sich im Leben zu behaupten, während es einem anderen schwerfällt, vielleicht aus mangelndem Selbstvertrauen oder wegen fehlender körperlicher Stärke. Im Laufe der Geschichte wurden die Schwachen immer wieder von den Stärkeren unterdrückt. Dies war aber auch Ansporn für die Schwächeren sich ein System zu ihrer Verteidigung zu schaffen. Sie erkannten, dass die Harmonie von Körper und Geist es ermöglicht, sich auch gegen einen stärkeren Gegner zu verteidigen. Dieses Prinzip wurde zur Grundidee des Hap-Ki-Do.

Durch entsprechende Konzentrations- und Atemübungen wird versucht, eine innere Balance zwischen Körper und Geist herzustellen. Geist und Körper müssen auf die Aktion des Augenblicks konzentriert sein, um eine Technik optimal einsetzen zu können.

Das Prinzip des Kreises
Distel

Ein Kreis oder auch eine Kugel sind ohne Anfang und Ende und eine der Hauptformen in der Natur.

Man spricht vom Kreislauf des Lebens oder vom Kreislauf der Natur. Wenn Tiere und Menschen gehen oder laufen, herrschen kreisförmige Bewegungen vor. Wenn wir schwimmen, beschreiben unsere Hände ebenfalls kreisförmige Bewegungen. Ein Igel, der sich schützen will, rollt sich zusammen, ein Mensch der sich schützen will duckt sich, oder macht sich dabei ebenfalls rund.

Um eine Kugel in Bewegung zu versetzen, muss man sie am Besten in ihrem Mittelpunkt anstoßen, was schwer ist, wenn sich die Kugel bewegt, oder um ihre eigene Achse dreht. Dieses Prinzip macht sich Hap-Ki-Do für den Angriff und auch für die Verteidigung zu eigen.

Durch Drehbewegungen wird die Kraft des Angreifers umgelenkt und für die eigenen Zwecke genutzt, während man gleichzeitig wie im Falle der Kugel schwerer zu treffen ist. Aus der Drehbewegung heraus folgt dann der Gegenangriff. Da die Kraft des Gegners nicht geblockt, sondern umgelenkt wird, ist es auch möglich, sich gegen einen stärkeren Gegner zu behaupten.

Das Prinzip des Flusses
Wasser

Das Wasser ist eine fließende Kraft, Wasser fließt immer abwärts.

Das Wasser ist weich und geschmeidig und passt seine Form ständig der Umgebung an. Stößt das Wasser aber auf ein Hindernis, wird es aufgestaut, der Wasserspiegel steigt und der Druck auf das Hindernis erhöht sich. Schließlich ist der Druck stark genug, um das Hindernis zu beseitigen und das Wasser kann in Ruhe weiterfließen.

Diese Kraft des Flusses in der Natur wird auch im Hap-Ki-Do angewandt. Die Kraft des Körpers fließt in einem inneren Fluß und wird durch den Geist gesammelt, um sie dann zu einem bestimmten Punkt des Körpers zu lenken, wo sie sich schlagartig entfaltet. Dieses Prinzip der Kraftentfaltung wird durch eine geeignete Atemmethode unterstützt.

Das Prinzip der Einwirkung

Mit dem Prinzip der Einwirkung versucht man im Kampf den Geist des Gegners zu beeinflussen und ihn dadurch zu besiegen.

Gedanken sind ein Ausdruck unserer Seele, sie entstehen aus unseren Emotionen und können in uns gewaltige Kräfte entfachen. Wie das Beispiel einer alten Frau, die aus ihrem brennenden Haus eine schwere Kiste mit ihren Habseligkeiten rettet. Kaum hat sie ihre Habe in Sicherheit gebracht, ist sie nicht mehr imstande, die schwere Kiste auch nur anzuheben. Die Extremsituation hat in dieser Frau Kräfte entfesselt, die ihr sonst niemals zur Verfügung gestanden wären.

Die Einheit der Gefühle und des Verstands ermöglicht es, die zum Kampf notwendigen Kräfte zu mobilisieren. Dabei ist auch die geistige Einstellung zu seinem Gegner von entscheidender Bedeutung. Der Verteidiger muss ruhig und entspannt sein und versuchen, die Absichten seines Gegners zu erkennen. Man sollte dem Gegenüber immer in die Augen schauen und darf keine Angst empfinden. Bewegungen werden nur aus den Augenwinkeln wahrgenommen.

Die eigene Ruhe wird dem Gegner verunsichern und lässt so seine Absichten leichter erkennen oder verleitet ihn sogar zu Fehlern.

Ausbildungselemente

Ich möchte hier nur einen kurzen Überblick über die Lehrinhalte des Hap-Ki-Do geben, die Liste erhebt aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Da es auch im Hap-Ki-Do verschiedene Stilrichtungen gibt, sind natürlich auch die Ausbildungsschwerpunkte verschieden. Für weitergehende Informationen darf ich Sie daher auf die entsprechenden Websites verweisen:

  • Basiselemente
  • Atemmethoden
  • Fallschule
  • Kraftausnutzung
  • Grundtechniken
  • Fußtechniken
  • Handtechniken
  • Schlagtechniken
  • Hebeltechniken
  • Wurftechniken
  • Scherentechniken
  • Selbstverteidigung
  • Faustabwehrtechniken
  • Fußabwehrtechniken
  • Befreiung aus diversen Festhaltegriffen
  • Bodenkampf
  • Stocktechniken
  • Waffenabwehr